Niedrigenergiehaus
Unheil oder Segen?
Was ist ein Niedrigenergiehaus?
Unter dem Begriff Niedrigenergiehaus versteht man einen nach der EnEV definierten Energiestandard für ein wärmegedämmtes Haus, an das bestimmte energietechnische Anforderungen gestellt werden.
Ein Niedrigenergiehaus verfügt neben einer optimalen Wärmedämmung für Außenwand und Dach über gut isolierte Fenster und Außentüren. Zu dem maximalen Primärenergiebedarf von 121 kWh pro m² im Jahr liegt der Heizwärmebedarf i.d.R. zwischen 40 und 80 kWh pro m² im Jahr. Um diese Bedarfswerte erreichen zu können, müssen Niedrigenergiehäuser luftdicht gebaut werden und Lüftungsverluste reduziert werden - eine Aufgabe, die eine sogenannte Lüftungsanlage (=Entfeuchtungsanlage) übernimmt.
Ein Großteil der auf dem Markt angebotenen Niedrigenergiehäuser bauen auf diesem Konzept auf. Es gelingt durchaus, mit diesen Maßnahmen entsprechende Heizenergie einzusparen, gleichzeitig müssen aber andere Nachteile in Kauf genommen werden:
Niedrigenergiehaus - Das Problem mit dem Wasserdampf
Damit der in jedem Haus durch Duschen, Kochen und Atmen entstehende Wasserdampf auf natürlichem Weg zusammen mit an ihn gebundenen Gerüchen und Schadstoffen ein Haus verlassen kann, müssen Wände von Häusern wasserdampfoffen, also diffusionsoffen sein. Um möglichst viel Heizenergie einzusparen, sind insbesondere die Außenwände von einem Niedrigenergiehaus extrem wärmeisoliert und damit nahezu wasserdampfdicht verschlossen.
Zudem sorgen eingebaute Dampfbremsen oder Dampfsperren dafür, dass der Wasserdampf nicht in den Wandaufbau eindringen und diesen beschädigen kann. aus, mit diesen Maßnahmen entsprechende Heizenergie einzusparen, gleichzeitig müssen aber andere Nachteile in Kauf genommen werden:
Entfeuchtung durch Luftaustausch in einem Niedrigenergiehaus
Um eine Schimmelbildung in einem solchen Energiesparhaus zu verhindern ist es notwendig, die mit Wasserdampf angereicherte Luft durch trockene Außenluft zu ersetzen. Bei einem Luftaustausch über Fenster und Türen würde gerade in der kalten Jahreszeit zu viel Wärme entweichen, daher wird bei einem Niedrigenergiehaus auf die Entfeuchtung mittels Lüftungsanlage gesetzt.
Dabei wird die wasserdampfreiche Innenluft abgesaugt und durch trockene Außenluft ersetzt. Über einen Wärmetauscher wird dabei der Innenluft ein Teil der Wärme entzogen und der kalten Außenluft zugeführt.
Nachteile von Lüftungsanlagen in Niedrigenergiehäusern
Diese Form der Entfeuchtung eines Niedrigenergiehauses ist jedoch umstritten: Lüftungsanlagen sind in der Anschaffung sehr kostenintensiv, verbrauchen während ihres Betriebs zusätzlich elektrische Energie und verursachen hohe Betriebskosten bzgl. Wartung, Instandhaltung und Neuanschaffung. Zudem kann von ihnen eine hohe Gesundheitsgefahr ausgehen, denn in nicht sachgemäß ausgeführten Wärmetauschern können sich Legionellen bilden. Diese können dann über die Lüftungsanlage in die Atemluft gelangen und zum Ausbruch der Legionärskrankheit führen.
Doch nicht nur in Wärmetauschern lauern Gefahren. Über die Filter einer Lüftungsanlage in einem Niedrigenergiehaus wird die Außenluft von Luftschadstoffen, Staub oder Pollen gereinigt. Sowohl in den Filtern selbst als auch in Luftkanälen besteht die Gefahr, dass, wenn sie nicht regelmäßig gereinigt bzw. ausgetauscht werden, sich dort im feucht-warmen Klima Bakterien und Sporen vermehren. Eine Belastung der Atemluft und damit eine Gefahr für die Hausbewohner kann dadurch nie ausgeschlossen werden.
Das Bio-Solar-Haus - die Alternative zu einem herkömmlichen Niedrigenergiehaus
Das Bio-Solar-Haus-Konzept setzt im Vergleich zu einem Niedrigenergiehaus auf:
Wirtschaftlichkeit: Mit dem zum Bausystem gehörenden nahezu wartungsfreien und technikreduzierten Heizungssystem über Wände und Decken werden nachhaltig über 80% Betriebskosten für die Erneuerung und den Betrieb im Vergleich zu einem Niedrigenergiehaus eingespart.
Natürliches Raumklima: Durch das angewandte Haus-im-Haus-Prinzip mit einer tauwasserfreien und wasserdampfdurchlässigen Gebäudehülle kann sowohl auf Dampfsperren als auch Lüftungsanlagen verzichtet werden. Das Raumklima im Vergleich zu einem Niedrigenergiehaus wird als natürlich, angenehm und gesund empfunden.
Die häufigsten Fragen rundum das Niedrigenergiehaus
Unter einem Niedrigenergiehaus versteht man ein Haus, welches nach dem gemäß EnEV definierten Energiestandard errichtet wurde. Der maximale Primärenergiebedarf liegt bei 121 kWh pro m² im Jahr, der Heizwärmebedarf i.d.R. zwischen 40 und 80 kWh pro m² im Jahr.
Bei Niedrigenergiehäusern soll die eingebaute Be- und Entlüftungsanlage Probleme mit Schimmel im Haus verhindern.
Üblicherweise wird ein Niedrigenergiehaus über eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage beheizt. Da dies jedoch in der Regel nicht ausreicht und aufgrund der hohen Stromkosten zu teuer ist, wird zusätzlich eine Fußbodenheizung installiert.
Erreichen Niedrigenergiehäuser die Kriterien für ein Effizienzhaus 40, so besteht die Möglichkeit ein zinsgünstiges Darlehen sowie ein Förderung über die KfW-Bank zu erhalten.