Ökologisch bauen
umweltfreundlich, biologisch und nachhaltig
Ökologisch bauen
Ein ökologisches und biologisches Haus bauen: Welche Vorteile hat das ökologische Bauen eines Hauses und welche biologischen Baustoffe eignen sich besonders?
Die Möglichkeiten, ein Haus ökologisch bauen zu können, kann eine Vielzahl von Zielen verfolgen. Neben der Berücksichtigung der Lebenszykluskosten (Rohstoffgewinnung, Bau und Rückbau) und dem Ziel der Minimierung von Energiekosten steht insbesondere die Verwendung von möglichst vielen ökologischen Baustoffen beim Bau von einem Holzhaus im Mittelpunkt.
Ökologisch bauen:
- Ökologisch bauen mit Holz
- Biologisch bauen: Zellulose als ökologischer Dämmstoff
- Nachhaltig dämmen mit ökologischen Holzfaserdämmplatten
- Solarenergie zur nachhaltigen Gewinnung von Strom und Wärme
- Ökologisch heizen mit Holz
- Natürliche Bodenbeläge aus Holz
- Innenwände mit Lehmputz oder Lehmbauplatten
- Dachbegrünung mit Erdanschüttung
- Häufige Fragen
Ökologisch Bauen mit Holz
Als ökologischer Grundbaustoff eignet sich Holz aus einer Vielzahl von Gründen: Als Naturbaustoff ist Holz umweltfreundlich, wasserdampf-diffusionsoffen, chemiefrei, allergenfrei und schließt somit Ausgasungen von Schadstoffen aus. Durch die Herstellung von Holzrahmen- oder Ständerbauelementen bei lokalen Abbundzentren (Sägewerken) können lange Anfahrtswege reduziert und damit die Bilanz an grauer Energie, die beim Bau von einem Haus entsteht, positiv beeinflusst werden.
Passgenau vorgefertigte Elemente für Dachstuhl, Wände und Decken reduzieren nicht nur die Bauzeit auf der Baustelle, sondern benötigen bei Ihrer Herstellung bis zu 75% weniger Energie. Auch die Einhaltung von Trockenzeiten, um Schäden durch Baufeuchte an einem Haus zu vermeiden, entfällt komplett.
Doch ökologisches Bauen endet nicht beim Innenausbau, denn der Öko-Baustoff Holz kann noch mehr: Bestimmte Vollholzarten eignen sich auch zur Fassadengestaltung und unterstreichen damit nicht nur innerhalb des Hauses, sondern auch außerhalb den Nachhaltigkeitsgedanken Ökohaus.
Ökologisches Haus bauen: Zellulose als Dämmstoff
Der Dämmstoff Zellulose wird aus Recycling-Papier, dessen Basis ebenfalls Holz ist, gewonnen. Zerkleinert und zerfasert entsteht eine Zellulose-Flocke, die anschließend mittels Boratsalz u.a. aus Gründen des Brandschutzes dauerhaft haltbar gemacht wird. Im Idealfall wird für ökologisches Bauen Zellulose über ein Einblasverfahren fugenlos eingebracht oder gestopft.
Ein ökologischer Dämmstoff eignet sich im Vergleich zu einem künstlichen Dämmstoff jedoch nicht nur für die kalte Jahreszeit: Dank der niedrigen Temperaturleitzahl bleiben Häuser, die mit Zellulose gedämmt sind, nicht nur im Winter mollig warm, sondern auch im Sommer angenehm kühl.
Neben der hohen Isolierwirkung bietet ein Haus mit Zellulosedämmung auch sehr gute Schallschutzeigenschaften. Sie dünstet zudem keine Chemikalien aus, ist feuchtigkeitsregulierend und wasserdampfdurchlässig und somit ein idealer Dämmstoff für das ökologische Bauen.
Nachhaltig dämmen mit ökologischen Holzfaserdämmplatten
Ein weiterer, geeigneter Dämmstoff, um ein Haus ökologisch zu bauen, ist die Holzfaserdämmung. Diese Dämmplatten werden aus entrindetem Restholz hergestellt, welches zu feinen Holzfasern zerrieben, kurz erhitzt und dann zu fertigen Platten unter hohem Druck gepresst werden.
Zudem empfiehlt sich die Verwendung von Holzfaserdämmplatten auch für ökologische Trittschalldämmungen.
Solarenergie und regeneratives Holz zur nachhaltigen Gewinnung von Strom und Wärme
Die Nutzung von regenerativen Energien spielt jetzt und wird auch in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Für den Eigenheimbereich eignen sich in den allermeisten Fällen thermische Solaranlagen (zur Wärmegewinnung), Photovoltaikanlagen (zur Stromgewinnung) sowie regeneratives Holz.
Warmwassererzeugung durch Solarthermie
Thermische Solaranlagen eignen sich für die Erwärmung von Brauchwasser sowie zur Heizungsunterstützung. Neben Vakuumröhrenkollektoren, deren Absorber in einer luftleeren Glasröhre eingebaut sind, kommen häufig sogenannte Flachkollektoren zum Einsatz. Je nach Anlagengröße, Ausrichtung und Energieverbrauch kann eine thermische Solaranlage bis zu 70% der Warmwasseraufbereitung und bis zu 15% des Heizwärmebedarfs abdecken.
Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen
Photovoltaikanlagen sind Solarstromanlagen, die mittels Solarzellen einen Teil der Sonneneinstrahlung in elektrische Energie umwandeln. Bis vor wenigen Jahren wurden PV-Anlagen von Privatleuten in erster Linie zur Einspeisung von Strom in das öffentliche Netz angeschafft. Aufgrund der Kürzungen von Subventionen im Bereich der erneuerbaren Energien ist es zwischenzeitlich auch aus ökologischer Sicht sinnvoll, den Strom selbst zu verbrauchen oder, sofern wirtschaftlich sinnvoll, selbst zu speichern und somit ein Nullenergiehaus oder sogar Plusenergiehaus zu realisieren.
Ökologisch ein Haus heizen: mit Holz!
Für Häuser mit einer guten Wärmedämmung und einem geringen Heizenergieverbrauch senkt eine CO2-neutrale Holzheizung insbesondere den Primärenergiebedarf. Entgegen fossilen Energieträgern, die ständig steigenden Preisen unterliegen, ist Holz als nachwachsender Rohstoff nahezu überall regional verfügbar. Ein wassergeführter Holzofen eignet sich, wie auch eine Pelletheizung, insbesondere für die Kombination mit einer Solarthermie-Anlage. Zudem sind sowohl die Anschaffungs- als auch die Betriebskosten von Holzheizungen sehr gering.
Natürliche Bodenbeläge aus Holz
Beim ökologischen Bauen punkten insbesondere auch natürliche Fußbodenbeläge aus Holz beim Thema Wohngesundheit. Neben Fußböden aus Holz wie z.B. Parkett- oder Dielenböden gibt es mittlerweile eine Vielzahl von ökologischen Bodenbelägen: Bodenbeläge aus Kork sorgen für einen warmen und elastischen Fußboden, der auch für Allergiker geeignet ist.
Ein Linoleumbelag ist extrem strapazierfähig und gleichzeitig pflegeleicht. Es gibt ihn mittlerweile in den unterschiedlichsten Farben und Optiken. Viele Baustoffhändler bieten ein immer umfangreicheres Sortiment an baubiologisch einwandfreien Baumaterialien an.
Innenwände mit Lehmputz oder Lehmbauplatten
Wandelemente oder Wandbeläge auf Lehmbasis gehören zum ökologischen Bauen einfach dazu. Lehm besteht aus Sand, Schluff und Ton. Eine wahre Renaissance erlebt der Baustoff Lehm, seitdem es ihn auch als Trockenbauplatten gibt. Die Lehmbauplatten werden dabei mit Schilfrohrmatten oder mit Stroh und Holzfasern armiert, um eine stabile und einfach zu verarbeitende Platte herstellen zu können. Ökologische Lehmbauplatten wirken sich zudem positiv auf das Wohnraumklima im Haus aus, absorbieren Strahlung, verfügen über gute Schallschutzeigenschaften und eigenen sich besonders für Wandheizungen in Kombination mit Deckenheizungen. Da Lehm ein Naturprodukt ist, enthält er keine Schadstoffe und trägt so zu einer stimmigen Baubiologie bei.
Die Verarbeitung von Lehmplatten ist ähnlich einfach wie bei Gips- oder Gipsfaserplatten: Plattenstöße werden mit Jutegewebe armiert und mit Lehmmörtel verspachtelt. Mittlerweile werden auch häufig Ausführungen mit Nut- und Feder angeboten. Auch wenn der Preis von Lehmplatten in etwa doppelt so hoch ist wie bei konventionellen Trockenbauplatten, lohnt sich der Aufwand für denjenigen, der Wert auf eine ökologische Innenraumgestaltung und ein gutes Wohnklima legt.
Dachbegrünung mit Erdanschüttung
Auch bei der Wahl der Außengestaltung eines Hauses muss auf ökologisches Bauen nicht verzichtet werden: Eine Dachbegrünung oder eine Erdanschüttung wirken sich positiv auf das Klima im Haus aus. Während eine Dachbegrünung oder Erdanschüttung im Winter zusätzlich gegen Kälte schützt, sorgen sie im Sommer für angenehm temperierte Wohnräume. Der Aufbau einer Dachbegrünung beinhaltet eine wasserdichte Schicht, einen Durchwurzelungssschutz sowie das entsprechende Bodensubstrat. Anschließend kann das Dach mit Wildgräsern, Wildkräutern, Sedumpflanzen oder Moosen extensiv begrünt werden.
Häufige Fragen zum ökologischen bauen
Eine ökologische Bauweise belastet möglichst wenig die Natur. Dabei wird der gesamte Bauprozess betrachtet - inklusive der verwendeten Baustoffe sowie die Wahl bei der Form der Energieerzeugung.
Wie das Wort „Ökologisch“ bereits beinhaltet gilt logisch zu bauen als der Maßstab. Dies bedeutet, dass der gesamte Lebenszyklus von einem Haus betrachtet wird, also vom Bau bis zum späteren Recyceln, was nur durch die Auswahl an resourcenschonenden und möglichst nachhaltigen Baustoffen gewährleistet werden kann.
Ökologische Baustoffe kommen aus der Natur und erfordern nur einen geringen Energieaufwand zu ihrer Herstellung. Sie bestehen aus nachwachsenden und recyclefähigen Rohstoffen wie z.B. Holz.