Hitzschutz im Sommer
Für ein kühles Zuhause
Sommerlicher Wärmeschutz
Ein guter sommerlicher Wärmeschutz gewinnt aufgrund der Klimaveränderung und der damit verbundenen Gefahr der Überhitzung bei einem Wohngebäude zunehmend an Bedeutung.
Maßgebliche Einflussgrößen beim Hitzeschutz sind neben der Ausrichtung des Gebäudes, die Größe der Fenster und restlichen Verglasung, die vorhandene Verschattung sowie die eigentliche Bauart mit den verwendeten Dämmstoffen.
Sommerlicher Wärmeschutz:
- Was bedeutet sommerlicher Wärmeschutz?
- Erklärvideo zum sommerlichen Hitzeschutz
- Sommerlicher Wärmeschutz: welche Faktoren nehmen direkten Einfluss auf ein behagliches Klima in einem Gebäude?
- Mit welchen einfachen und mit welchen aufwändigen Mitteln kann ein guter Hitze- und Sonnenschutz im Sommer erreicht werden?
- Wärmespeicherfähigkeit oder Temperaturleitzahl: Phasenverschiebung oder Wärmedurchlasswiderstand?
- Fazit
Was bedeutet sommerlicher Wärmeschutz?
Ein sommerlicher Wärmeschutz hat die Aufgabe eine Überhitzung von Räumen im Sommer durch direkte Sonneneinstrahlung und hohe Außentemperaturen mit geeigneten Maßnahmen zu verhindern und im Idealfall zusätzliche Kosten für Maßnahmen zur Kühlung zu vermeiden.
Was ist sommerlicher Wärmeschutz?
Sommerlicher Wärmeschutz: welche Faktoren nehmen direkten Einfluss auf ein behagliches Klima in einem Gebäude?
Nach den immer höheren Anforderungen in EnEV (Energieeinsparverordnung) und DIN (Deutsche Industrienormen) - Bestimmungen ist der Hausbau zu einem sehr komplexen Thema geworden. Wärmedämmung, Wärmebrücken, Heizwärmebedarf – nahezu über alle Bauteile und Wärmedämmstoffe werden Berechnungen durchgeführt und ein entsprechender Nachweis geführt. Galten in erster Linie Nachweisverfahren für die Einhaltung des Wärmeschutzes im Winter besonders wichtig, rückt auch dem Klimawandel geschuldet, ein hoher sommerlicher Wärmeschutz zunehmend in den Fokus.
Ein guter sommerlicher Wärmeschutz hängt maßgeblich von einer durchdachten Hausausrichtung, einem intelligenten Grundriss, einer hochwertigen Verglasung (Fenster und Wintergarten), der geeigneten Wärmedämmung sowie von der Vermeidung von Wärmebrücken ab.
Mit welchen einfachen und mit welchen aufwändigen Mitteln kann ein guter Hitze- und Sonnenschutz im Sommer erreicht werden?
Grundriss
Hält man sich beim Grundriss aus Gründen des Wärmeschutzes an die Regel, Räume, in denen geschlafen wird, auf der Ost- oder Nordseite einzuplanen, kann der Wärme im Sommer bereits geografisch aus dem Weg gegangen werden und die Gefahr einer möglichen Überhitzung minimiert werden.
Wärmedämmung
Eine Wärmedämmung ist ein erster Schutz gegen unerwünschte Hitze im Haus. Mit welcher Lösung sich ein guter, sommerlicher Wärmeschutz gegen unerwünschte Wärme realisieren lässt erfahren Sie unter dem Punkt 4.
Verglasung
Sind Fenster, Türen oder Wintergärten keiner direkten Sonneinstrahlung ausgesetzt, können Sie je nach Ug-Wert einen hohen Beitrag zum sommerlichen Wärmeschutz leisten.
Natürliche Verschattung
Unter einer geeigneten, natürlichen Verschattung fallen zum Beispiel größere Büsche oder Laubbäume als Halbstamm. Sie spenden im Sommer Schatten und im Winter, nachdem das Laub abgefallen ist, lassen sie die gewünschte Solarstrahlung nahezu ungehindert durch die Verglasung in das Gebäude hinein.
Zusätzliche Verschattungsmaßnahmen
Eine Verschattung kann wahlweise innen (also hinter der Glasscheibe) oder als Außenbeschattung (vor der Glasscheibe) erfolgen, wobei Letztere die höchste Wirksamkeit aber auch kostenintensivere Form zur Sicherstellung eines sommerlichen Wärmeschutzes ist. Die wohl einfachste und am häufigsten angewandte Verschattungsform zum Sonnenschutz ist das herablassen von Rollläden. Nachteil: Der nur noch geringe Lichtertrag macht das Haus sehr dunkel. Wintergärten, auch wenn Sie im Sommer auf den ersten Blick keinen Beitrag zur Kühlung des Hauses leisten, verfügen über einen entscheidenden physikalischen Vorteil: Verschattet man ihn von oben, so wird direkte Sonneneinstrahlung im Haus selbst unterbunden, was sowohl einen Beitrag zur Kühlung als auch zur Versorgung des Wohnraums mit Licht sicherstellt.
Lüften
Nur die Kombination aus sommerlichem Wärmeschutz für den Tag und einem ausreichenden Lüften in den Abend- oder Nachtstunden kann dauerhaft ein behagliches und kühles Raumklima gewährleisten.
Technische Lüftung
Deutlich aufwändiger und kostenintensiver ist die technische Lüftung. Sie kommt in der Regel nur bei einem Nichtwohngebäude zum Einsatz. Auch wenn der Komfort durch die Automatisierung zunächst höher erscheint, gehören hohe Anschaffungs- und Betriebskosten für Strom und Wartung zu den negativen Aspekten.
Wärmespeicherfähigkeit oder Temperaturleitzahl: Phasenverschiebung oder Wärmedurchlasswiderstand?
Zwei Wege - ein Ziel: Die unerwünschte Erwärmung des Wohnraums soll verhindert werden:
Befürworter des Systems „Phasenverschiebung“ setzen auf Masse als Wärmespeicher, der die Wärme im Sommer tagsüber speichern soll. Nachts soll die gespeicherte Wärme dann wieder abgelüftet werden. Der Fachbegriff für diesen Vorgang lautet Phasenverschiebung. Sie nutzt die Wärmespeicherfähigkeit der Masse von schweren Bauteilen. In Zeiten des Klimawandels ist diese Form als sommerlicher Wärmeschutz eher ungeeignet.
Kritiker entgegnen dieser Wahl des Wärmeschutzes für den Sommer jedoch, dass bei einer anhaltenden Hitzeperiode die Menge der gespeicherten Wärme so hoch ist, dass sie nachts nicht mehr abgelüftet werden kann und damit dem Wohngebäude die Überhitzung droht.
Auf das Gegenteil setzen Wohngebäude in Leichtbauweise: Masse, deren Energie unkontrolliert abgegeben werden kann, wird hier vermieden. Stattdessen werden für den sommerlichen Hitzeschutz Bauteile verwendet, die einen hohen Wärmedurchlasswiderstand (niedrige Temperaturleitzahl) verfügen. Sie verhindern durch ihre besondere Eigenschaft, dass Wärme durch sie hindurchgehen kann. Durch ihre geringe Masse kann Wärme binnen sehr kurzer Zeit wieder abgelüftet werden.
Beispiele von Baustoffen
Hohe Wärmespeicherfähigkeit: | Hoher Wärmedurchlasswiderstand: |
Ziegel | Holz |
Sandstein | Holzweichfaser |
Kalksandstein | Zellulose |
„Eine hohe Wärmespeicherfähigkeit macht ein Haus träge - ein hoher Wärmedurchlasswiderstand macht ein Haus flink!“